Mittwoch, 13. Juni 2007
heiligendamm 4: mehr kabeljau
"War Frankreichs Präsident Sarkozy, strikter Anti-Alkoholiker, auf dem G-8-Gipfel nach einem Treffen mit Kreml-Chef Putin betrunken? Der Élysée-Palast lehnt jeden Kommentar zu einem Video aus Heiligendamm ab."

"Frankreich hat endlich auch seinen Jelzin" schreibt ein Online-Kommentator. "Er hätte in dem Zustand nie vor die Kameras treten dürfen." Ein anderer wirft den französischen Medien Selbstzensur vor. Wäre Ähnliches Sarkozys sozialistischer Kontrahentin Ségolène Royal passiert, "dann wäre sie demoliert worden". Ein dritter beklagt eine hinterhältige Verunglimpfung Sarkozys, der nur an Magenproblemen gelitten habe und wegen seiner Migräne niemals einen Tropfen Alkohol anrühre."

Irgendwie hat er was von Belmondo, aber den mochte ich auch nie.

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Samstag, 9. Juni 2007
heiligendamm 3: bild
Bild erklärt die Ergebnisse von Heiligendamm:

Wir sind eine Welt! Afrika ist nicht verloren! Alle für Klimaschutz! Wer miteinander redet, gewinnt! Merkel kann's! Protest hilft! Es ist mehr zu tun! Probleme bleiben! Das neue Volks-Handy holen und dann ab in den Urlaub!

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Samstag, 9. Juni 2007
heiligendamm 2
mario:

politiker gereichen doch immer noch zum vorbild:
ich habe jetzt auch für mich beschlossen, eine halbierung meiner schulden bis 2050 ernsthaft in betracht zu ziehen.

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heiligendamm 1: menue
"Das Mittagsmenü wartet mit Spargel-Chartreuse, Spargel- Schaumsuppe, Kabeljau mit Sommergemüse und Pinienpolenta sowie Holunder-Tarte mit Waldmeistereis auf."

"Heiligendamm - Bush sei leicht erkrankt, hieß es aus dem Weißen Haus. Ihm sei in der Nacht unwohl geworden. "Ich weiß nicht, ob es ein Magenvirus ist oder etwas ähnliches", sagte sein Berater Dan Bartlett. Der Präsident fühle sich einfach nicht wohl im Magen. Ärzte kümmerten sich um ihn."

der kabeljau. ganz klar. der kabeljau war nicht mehr gut.

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Sonntag, 3. Juni 2007
albträume des 21.jahrhunderts
Im Netz gibt es die drei Folgen einer BBC-Doku von 2004, The Power of Nightmares, eine Art paralleler Lebenslauf von Islam-Extremisten und amerikanischen Neocons. Die erste Folge hatte 40.000 Aufrufe, also wahrscheinlich nichts originelles.
Trotzdem erhellend. Zwei konservative Gruppen, konservativ im alten Sinne von Anti-Modern, von Anti-Individualistisch, am Ende anti-demokratisch, sitzen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in der Malaise. Die Neokonservativen im Verbund mit den Christfundamentalisten schaffen es nicht, die öffentliche Meinung in den USA zu gewinnen, die Djiadisten sitzen isoliert in Afghanistan, ohne Meinungsführer in den islamischen Ländern werden zu können. Und beiden Gruppen passiert das beste, was ihnen passieren konnte: der Angriff auf die TWIN TOWERS.
Den Rest kennen wir, aber können wir uns nochmal genauer anschauen. In drei Stunden Pixelvideo:
Bei video.google.com nach "Adam Curtis nightmares" suchen.

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Sonntag, 13. Mai 2007
fotografie 2
Gestern fand ich auf dem Papiermüll Beaumont Newhalls Geschichte der Photographie, gleich doppelt, einmal als Paperback, einmal gebunden. Als ich den Band durchblätterte, fiel mir auf, wie stinknormal und den Ansprüchen gehobener Amateuren entsprechend das Niveau geworden ist, das früher KUNSTWERKE auszeichnete; sei es, dass die Kunstwerke von früher dem heutigen gehobenen Amateur die Vorstellung vorgeben, wie ein 'gutes Bild' auszusehen hat, sei es, dass die fortgeschrittene Technik der Digicams mitsamt einer Photoshop-Nachbearbeitung schon automatisch das 'gute Bild' generiert.
Anzuschauen ist das bei FLICKR, dem Fotoalbum für Millionen. Was da an Bildgebungsfähigkeit und technischer Perfektion Durchschnitt ist, ist bedenkenswert: Die Masse der 'guten Bilder' relativiert nämlich jedes Einzelne. Eine gute Art, sich genau diesen Effekt im Bild vorführen zu lassen, ist Flickrspy, eine Seite, die in kontinuierlichem Flow die Fotos zeigt, die "gerade bei Flickr aufgeladen worden sind" - eine Kopie von flashandburn.net, aber mit größeren Bildern.
Ich bemerke, dass die Zeit, die ich brauche, um etwas Eigenes an einem Bild zu erkennen oder zumindest zu vermuten, meine Neugier zu wecken also, länger ist als die Zeit, die ein Bild im Stream angezeigt wird. Wenn ich mich für ein Bild interessiere, ist es schon verschwunden.
Benjamin hat den Verlust der Aura von Kunstwerken in ihrer massenhaften Vervielfältigung gesehen, man kann diesen Verlust aber auch in der Reduktion der Aufmerksamkeitszeit finden. Wenn Warhol von den 15 Minuten Starsein für jeden redet, dann redet er von einer allzu langen Zeit. 10 Sekunden Flickr-Daumenkino.
Und wer jetzt noch die Hybridvariante der Kombination mit Google-Maps haben will, sei auf flickrvision verwiesen.

Nachtrag: Nach ein paar Tagen Flickrstream-Junkietum ist mir aufgefallen, dass das Ganze das Paradies für zwangsneurotische Sammler und digitale Messies ist. Ich persönlich erwäge, eine riesige Sammlung von Gruppenfotos zusammenzubringen, bei der jedes Bild so aussieht, als habe der Photograph Stunden damit zugebracht, die Personen in Position zu bringen, perfekt Licht zu setzen (die armen Opfer müssten so lange stillhalten), um das absolut künstliche und gestellte Bild zu bekommen - aber in Wirklichkeit sind es einfach zufällige Schnappschüsse.

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Donnerstag, 10. Mai 2007
Mein Schulweg von 1968-1972, 890 Meter lang
Hier ist er: http://www.gmap-pedometer.com/?r=936380

pedometer-site mit schulwweg

Ich liebe Google Maps und die ganzen Sachen, die damit herumspielen.

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Samstag, 5. Mai 2007
Zum Finden:
'Was der europäischen Welt an unmittelbarer Kunst fehlt, wiegen wir mit dem Überschuß der Kunstausbeuter auf, unter die vor allem die Paraphrasen-Maler wie Schreiber zu rechnen sind: Indirekte, Menschen zweiter Hand, Rentiers der Überlieferung, kurzum mittelbare Europäer.'
Carl Einstein: Zur primitiven Kunst, 1919

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